Executive Office, Office Design, Revitalisierung Chefzimmer

Revitalisierung eines Chefzimmers

Der Inhaber eines großen Feinkosthandelsgeschäfts wollte innerhalb des Verwaltungstraktes einen alten Büroraum revitalisieren und sein Einzelbüro darin neu gestalten lassen.

Die Vorgaben des Auftraggebers: Das Büro sollte frisch und natürlich wirken, wohnlich, beruhigend und mit indirektem Bezug zum Arbeitsfeld. Es sollte zur kleinen Oase, zum entspannten Rückzugsort für Arbeit und persönliche Gespräche werden. In ein paar Sideboards sollte Stauraum für aktuelle Ordner vorhanden sein. Für wichtige und Unterlagen sollte es abschließbare Schubladen geben. Ein kleiner Arbeitsplatz für seine Frau sollte ebenfalls vorgesehen werden.

Das Büro selbst befindet sich in einem sachlichen Achtziger-Jahre-Bau mit braunen Fliesen als Bodenbelag.

Gestaltungsidee

Die Grundidee: Die Revitalisierung des Chefzimmers sollte als Fenster zur Welt gestaltet werden. Denn von diesem aus agiert der Auftragsgeber weltweit und steuert den Handel mit hochwertigen Lebensmitteln.

Als gestalterisches Mittel wollte Irina Badaczewski  das kleine Office in seinen Grenzen auflösen. Die Übergänge zwischen Bodenbelag (Bolon), Gipskarton-Decke und Gipskartonwänden sollten verschwinden, der abgeschlossene Raum sich nach außen öffnen. Ruhige Behaglichkeit sollten auch die Oberflächen ausstrahlen, die in Maserung und Furnier dem Schreibtisch anzugleichen waren.

räumliche Umsetzung

Nicht nur farblich sondern auch in der besonderen Gestaltung der Flächen und ihrer Beziehung zueinander thematisierten wir hier die räumliche Entgrenzung. Die Decke wurde abgehängt, die Gipskartonwand gegenüber dem Hauptschreibtisch (Fa. Renz) an ihren Enden mit Profil in einem ca. 10 cm Radius versehen. Die Gipskartonvorsatzschale ließen wir bündig mit der Vertäfelung beginnen und färbten sie in einem satten Emeraldgrün von Caparol, wie auch Tür und Türzarge. Die entstandenen fließenden Übergänge sorgen nun für Ruhe und Großzügigkeit.

Boden Wand Decke 

Um auch die Grenze zwischen Boden und Wand optisch aufzulösen, gestaltete STUDIO| IB hier Boden und Wandvertäfelung sowohl im Farbton als auch in der Struktur ähnlich. Gleichzeitig geht der geflochtene lehmfarbene ‚Bolon‘ auf dem Boden in Schreibplatzhöhe in eine tiefergefräste Wandvertäfelung über und sorgt auch hier für fließenden Übergang.

Der individuell geplanten Schreibarbeitsplatz beginnt unterhalb der Wandvertäfelung , der in Anlehnung an einen Sekretär mit Lederintarsien entworfen und realisiert wurde.  Der Tisch geht von einem Radius in die Senkrechte über. Um den Einbau-möbeln Leichtigkeit zu verleihen, installierten wir unter dem Schreibarbeitsplatz eine indirekte Hinterleuchtung.

Dramatischen Höhepunkt und Abschluss des neu gestalteten Arbeitsplatzes und der räumlichen Orientierung bildet die Weltkarte. Sie ist in Folie auf Acryplatten erstellt. Die abgebildeten Längengrade sind auf das Grün in verschiedenen Helligkeitsstufen abgestimmt und nehmen so das Raumthema nochmals auf.

Durch die Gestaltung entstand so ein Raum, der dank fließender Übergänge auf Kanten fast vollkommen verzichten kann. Die Farbgestaltung und das Raumkonzept lassen ihn ebenso spannend wie behaglich wirken und signalisieren dem Besucher Weltoffenheit und Konzentration in einem.